Arbeitskreis Gesamtschule

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  Mit dem Digitalpakt ändern sich die Lehr- und Lernkultur in den Schulen.

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Aktuelles 2018

iDisorder: Auswirkungen der Digitalisierung des Erziehungswesens auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen

                                                                                                                                     Peter Hensinger

 Die Digitalisierung steht im Zentrum gegenwärtiger gesellschaftlicher Debatten. Im Jahr 2017 erschienen zwei Studien zu den Folgen der Nutzung digitaler Medien mit Ergebnissen, die bei allen, die mit heranwachsenden zu tun haben, eine breite Diskussion auslösen müssten.

 „Bei etwa der Hälfte der (Grundschul-)Kinder sind die Lernschwierigkeiten so erheblich, dass bei ihnen eine schulische Entwicklungsstörung (Lese-, Rechtschreib- oder Rechenstörung) diagnostiziert wird“, so die Studie des Bundesbildungsministeriums, gemeinsam durchgeführt von vier pädagogischen Fakultäten (BMBF 2017). Und die BLIKK-Studie 2017  (gemeinsame Presseerklaerung) des Bundesgesundheitsministeriums ergab:

„Die Folge (der Nutzung digitaler Medien, d. Verf.) sind Sprachentwicklungs- und Konzentrationsstörungen, körperliche Hyperaktivität, innere Unruhe bis hin zu aggressivem Verhalten. Auch Säuglinge leiden unter Essens- und Einschlafstörungen, wenn die Mutter, während sie das Kind betreut, auch digitale Medien nutzt“ (ZDF Text, 29.05.2017). Die Ärzte Zeitung kommentiert in ihrem Newsletter diese Ergebnisse so: „Der Fastfood-Seuche für die körperliche Nahrung folgt die Fastfood-Epidemie für die geistige Ernährung“ (Springer Medizin, 29.05.2017). Aktuelle Studien der Kassen AOK, DAK und Barmer führen massive anstiege von Burnout, Kopfschmerzen, Schlaf- und Konzentrationsstörungen v. a. bei Kindern und Jugendlichen auch auf die Nutzung digitaler Medien zurück. Unbeeindruckt von diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen folgt die gesamte herrschende Politik der Leitlinie „Digital first. Bedenken second.“, einem Wahlspruch der FDP. Die Kultusministerkonferenz beschloss die „digitale Bildungsreform“: Unterricht mit Smartphones und Tablet-PCs über WLAN. Medien, Industrie und Bildungspolitiker schüren die Angst der Eltern, ihre Kinder seien in Schule und Beruf chancenlos, wenn sie nicht schon in der Grundschule Apps programmieren lernen. Das Bündnis für humane Bildung, ein Zusammenschluss von Hochschullehrern und Pädagogen kritisiert dies als einen Irrweg, der zur Pathologisierung der Gesellschaft führt. (weiter)

Hensinger_Digitale_Bildung: Festvortrag, am 16.10.2016 -

Seite 11 -  Peter Hensinger: Fuenf Forderungen an die Politik

KMK_05dez2017: Digitale Medien im Unterricht vs. Digitalisierung von Unterricht

Petition: Trojaner aus Berlin: Der „Digitalpakt#D“

KMK_offenerbrief: Irrwege der Bildungspolitik

Computerbildung - ICILS 2013: Theoretische Anbindung - Kompetenzen

KMK-Bildung_digitale_Welt  Bildung in der digitalen Welt

Schule digital - der Laenderindikator 2017: Medienbildung in der Sekundarstufe I mit besonderem Fokus auf MINT-Fächer im Bundesländervergleich und Trends von 2015 bis 2017

Telkom Stiftung - Schule_Digital_2017 Warum sollen

Digitalisierung SPD-NRW - MMD17-1667 Antrag SPD - Fraktion

18-03-19-GW-Kongress-Ministerin Gebauer Rede beim GEW - Kongress - auch Digitalisierung

Fachtagung-KSNW-und-VLBB-Rede Ministerin Gebauer Rede bei der Fachtagung - auch Digitalisierung

Gerald-Huether-: Gegen Dressur- und Abrichtungsschule

 

Computer- und informationsbezogene Kompetenzen

von Schülerinnen und Schülern in der 8. Jahrgangsstufe im internationalen Vergleich

Die in ICILS 2013 untersuchten computer- und informationsbezogenen Kompetenzen werden im Sinne eines Literacy-Ansatzes als individuelle Fähigkeiten einer Person definiert, die es ihr erlauben, Computer und neue Technologien zum Recherchieren, Gestalten und Kommunizieren von Informationen zu nutzen und diese zu bewerten, um am Leben im häuslichen Umfeld, in der Schule, am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft erfolgreich teilzuhaben.

Mit ICILS 2013 liegt erstmalig ein Kompetenzstufenmodell für computer- und informationsbezogene Kompetenzen vor. So können fünf Kompetenzstufen abgebildet werden (siehe dazu ausführlich Kapitel IV in diesem Band).

- Die unterste Kompetenzstufe I umfasst rudimentäre rezeptive Fertigkeiten und sehr einfache Anwendungsfertigkeiten wie etwa das Anklicken eines Links oder einer E-Mail.

- Die Kompetenzstufe II beschreibt inhaltlich den kompetenten Umgang mit basalen Wissensbeständen sowie sehr einfache Fertigkeiten im Umgang mit Informationen, z.B. eine einfache Bearbeitung von Dokumenten.

- Schülerinnen und Schüler, die die Kompetenzstufe III erreichen, können angeleitet, also mit Hilfestellungen, Informationen ermitteln, diese bearbeiten sowie einfache Informationsprodukte (wie z.B. einfache Textdokumente) erstellen.

- Die Kompetenzstufe IV umfasst das eigenständige Ermitteln und Organisieren von Informationen und das selbstständige Erzeugen von elaborierten Dokumenten und Informationsprodukten.

- Die höchste Kompetenzstufe V beschreibt schließlich sehr elaborierte computer- und informationsbezogene Kompetenzen, zu denen das sichere Bewerten und Organisieren selbstständig ermittelter Informationen sowie das Erzeugen von inhaltlich und formal anspruchsvollen Informationsprodukten gehört