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Peter Hensinger
„Die Folge (der Nutzung
digitaler Medien, d. Verf.) sind Sprachentwicklungs- und
Konzentrationsstörungen, körperliche Hyperaktivität, innere Unruhe
bis hin zu aggressivem Verhalten. Auch Säuglinge leiden unter
Essens- und Einschlafstörungen, wenn die Mutter, während sie das
Kind betreut, auch digitale Medien nutzt“ (ZDF Text, 29.05.2017).
Die Ärzte Zeitung kommentiert in ihrem Newsletter diese Ergebnisse
so: „Der Fastfood-Seuche für die körperliche Nahrung folgt die
Fastfood-Epidemie für die geistige Ernährung“ (Springer Medizin,
29.05.2017). Aktuelle Studien der Kassen AOK, DAK und Barmer führen
massive anstiege von Burnout, Kopfschmerzen, Schlaf- und
Konzentrationsstörungen v. a. bei Kindern und Jugendlichen auch auf
die Nutzung digitaler Medien zurück. Unbeeindruckt von diesen
wissenschaftlichen Erkenntnissen folgt die gesamte herrschende
Politik der Leitlinie „Digital first. Bedenken second.“, einem
Wahlspruch der FDP. Die Kultusministerkonferenz beschloss die
„digitale Bildungsreform“: Unterricht mit Smartphones und Tablet-PCs
über WLAN. Medien, Industrie und Bildungspolitiker schüren die Angst
der Eltern, ihre Kinder seien in Schule und Beruf chancenlos, wenn
sie nicht schon in der Grundschule Apps programmieren lernen. Das
Bündnis für humane Bildung, ein Zusammenschluss von Hochschullehrern
und Pädagogen kritisiert dies als einen Irrweg, der zur
Pathologisierung der Gesellschaft führt.
(weiter)
Die in ICILS 2013 untersuchten computer- und informationsbezogenen Kompetenzen werden im Sinne eines Literacy-Ansatzes als individuelle Fähigkeiten einer Person definiert, die es ihr erlauben, Computer und neue Technologien zum Recherchieren, Gestalten und Kommunizieren von Informationen zu nutzen und diese zu bewerten, um am Leben im häuslichen Umfeld, in der Schule, am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft erfolgreich teilzuhaben.
Mit ICILS 2013 liegt erstmalig ein Kompetenzstufenmodell für computer- und informationsbezogene Kompetenzen vor. So können fünf Kompetenzstufen abgebildet werden (siehe dazu ausführlich Kapitel IV in diesem Band).
- Die unterste Kompetenzstufe I umfasst rudimentäre rezeptive Fertigkeiten und sehr einfache Anwendungsfertigkeiten wie etwa das Anklicken eines Links oder einer E-Mail.
- Die Kompetenzstufe II beschreibt inhaltlich den kompetenten Umgang mit basalen Wissensbeständen sowie sehr einfache Fertigkeiten im Umgang mit Informationen, z.B. eine einfache Bearbeitung von Dokumenten.
- Schülerinnen und Schüler, die die Kompetenzstufe III erreichen, können angeleitet, also mit Hilfestellungen, Informationen ermitteln, diese bearbeiten sowie einfache Informationsprodukte (wie z.B. einfache Textdokumente) erstellen.
- Die Kompetenzstufe IV umfasst das eigenständige Ermitteln und Organisieren von Informationen und das selbstständige Erzeugen von elaborierten Dokumenten und Informationsprodukten.
- Die höchste Kompetenzstufe V beschreibt schließlich sehr elaborierte computer- und informationsbezogene Kompetenzen, zu denen das sichere Bewerten und Organisieren selbstständig ermittelter Informationen sowie das Erzeugen von inhaltlich und formal anspruchsvollen Informationsprodukten gehört